Das rhetorische Prinzip des Erzählens im Einklang mit allgemein geteilten, topischen Schemata der Urteilsbildung und Wertzuschreibung, die als selbstverständlich wahrgenommen und selten hinterfragt werden, ist auch in der Frühen Neuzeit wirksam. Alisa Hajdarpasic richtet den Blick auf die narrative Funktionalisierung solcher Topoi im frühneuzeitlichen Prosaroman, der mit der Erfindung des Buchdrucks zu einem Ort der »Kopräsenz kultureller Welten« und der »Vielheit der Welten des Wissens« (Stierle) wurde.
Dabei beleuchtet sie die Rolle des topischen Wissens in der erzählten Welt und seine Diskursivierung in den Erzählerkommentaren ebenso wie die strukturbildende und sinnstiftende Funktion von topischen Mustern. Ein besonderes Augenmerk gilt dem je neuen Zusammenspiel dieser Ebenen, das einen differenzierten Umgang mit gängigen Denkschemata erkennbar werden lässt und so aufschlussreiche Einblicke in die narrative Epistemologie des Prosaromans an der Schwelle zur Neuzeit ermöglicht.
Das rhetorische Prinzip des Erzählens im Einklang mit allgemein geteilten, topischen Schemata der Urteilsbildung und Wertzuschreibung, die als selbstverständlich wahrgenommen und selten hinterfragt werden, ist auch in der Frühen Neuzeit wirksam. Alisa Hajdarpasi¿ richtet den Blick auf die narrative Funktionalisierung solcher Topoi im frühneuzeitlichen Prosaroman, der mit der Erfindung des Buchdrucks zu einem Ort der 'Kopräsenz kultureller Welten' und der 'Vielheit der Welten des Wissens' (Stierle) wurde.
Dabei beleuchtet sie die Rolle des topischen Wissens in der erzählten Welt und seine Diskursivierung in den Erzählerkommentaren ebenso wie die strukturbildende und sinnstiftende Funktion von topischen Mustern. Ein besonderes Augenmerk gilt dem je neuen Zusammenspiel dieser Ebenen, das einen differenzierten Umgang mit gängigen Denkschemata erkennbar werden lässt und so aufschlussreiche Einblicke in die narrative Epistemologie des Prosaromans an der Schwelle zur Neuzeit ermöglicht.