Seit dem Jahr 2020 ist der globale Bestand der von Menschen gemachten Masse höher als jener der Biomasse - etwa 90 Prozent davon sind Baumaterialien. Im Projekt Reverse Imagining Vienna nahmen zwei Bildhauer und neun Schriftsteller*innen ein Wiener Gründerzeithaus und eine Autobahnbrücke über die Donau als Material- und Spekulationsanker, um Perspektiven auf nachhaltige Beziehungen mit unbelebter Materie zu gewinnen und somit Handlungsspielräume für die Zukunft zu erweitern.
Der erste Band beinhaltet acht Kurzprosatexte über die beiden Objekte in vier Zukünften. Der zweite Band stellt die gewählten Zeitpunkte in den Kontext des Anthropozäns und beleuchtet die für Wien markanten Objekte in einem stadtplanerischen Diskurs. Die wichtigsten anthropogenen Materialien werden aus historischer und umweltrelevanter Sicht vorgestellt. Die im künstlerisch-wissenschaftlichen Prozess entwickelten Skulpturen werden beschrieben und anhand zahlreicher Ansichten der Ausstellung im AIL in Otto Wagners Postsparkasse vorgestellt.