In ihrem eindrücklichen Debütroman erzählt Nobelpreisträgerin Toni Morrison von zwei kleinen Mädchen, die in der Kleinstadt Lorain, Ohio, gemeinsam aufwachsen. Claudia hasst blonde Puppen, zerstört sie sogar. Pecola vergöttert Shirley Temple und wünscht sich selbst nichts so sehr wie blaue Augen. Doch in diesem Herbst 1941 wird Pecolas Wunsch nicht in Erfüllung gehen, ihr Leben wird sich auf andere, auf sehr schmerzhafte Weise verändern.
«An der kühnen Komposition der verschiedenen Episoden und an der Musikalität der Sprache - die Tanja Handels' Neuübersetzung sehr genau aufnimmt, ohne das Umgangssprachliche des Originals forciert wiederzugeben - offenbart sich Morrisons große Erzählkunst. Sie zeigt nur, was ist - und erklärt nichts.»
Neue Zürcher Zeitung
Noch heute, vier Jahre nach ihrem Tod, liest sich der Debütroman der Nobelpreisträgerin bestürzend in seiner Radikalität und innovativ in seiner komplexen Erzählstruktur. Das Thema der Opfermentalität wird mehrstimmig und
in unterschiedlichen Textsorten variiert. Ein anspruchsvolles literarisches Werk,
und längst kanonisch.