In dieser Dissertation werden die subjektiven Perspektiven von Teilnehmenden einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme im viel diskutierten Übergangssektor rekonstruiert. Diesen oft mehrfach benachteiligten Jugendlichen gelang der Übergang Schule - Beruf nicht direkt, weshalb ihre beruflichen Chancen durch Einmündung in den Sektor erhöht werden sollen, was jedoch nicht der Regel entspricht. Ihre sozialen Deutungs- und Handlungsmuster zu (Aus)Bildung, Arbeit/Beruf, Einkommen sowie zu Übergangsprozessen werden mittels qualitativ-rekonstruktiver Sozialforschung erhoben, interpretiert und anschließend diskutiert. Dabei zeigt sich, dass diese Jugendlichen an gendertypischen ‚Normalbiografien' festhalten. Ihr Leitmotiv ist die gesellschaftliche Integration sowie die Schaffung von Sicherheit und (finanzieller) Autonomie. Zudem ließen sich zwei Handlungstypen identifizieren: ‚Bestandswahrung' und ‚Neuorientierung'. Diese Typen entwickelten durch das Scheitern unterschiedliche Deutungsmuster hinsichtlich formaler Bildung und einer ‚Normalbiografie' sowie unterschiedliche Handlungsmuster zur Verwirklichung dieser.
Die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen die Vielschichtigkeit von Übergangsprozessen und tragen dazu bei, das Desiderat subjektorientierter berufspädagogischer Übergangsforschung zu schließen.