Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 und die daraus resultierenden politisch-territorialen Weiterungen führten im Westen und im Osten des Kontinents zu vollkommen unterschiedlichen Konsequenzen. Im Westen kam es in allen von Deutschland eroberten und besetzten Ländern zur Wiederherstellung demokratischer Verfassungsordnungen. Im Osten hingegen betrieb die sowjetische Siegermacht die Expansion ihres Einflussbereiches bis in die Mitte Europas, verbunden mit einer rücksichtslosen Verbreitung der kommunistischen Ideologie in ihrer menschenfeindlichsten, durch Stalin repräsentierten Variante.
Der Band Zweierlei Neuanfang widmet sich dieser ebenso komplexen wie hochbrisanten Gemengelage im west-östlichen Vergleich und präsentiert die Ergebnisse einer internationalen Expertentagung, die vom 7. bis 10. Juni 2021 im Deutschen Historischen Institut Warschau veranstaltet wurde. Die Beiträge der Referenten und Referentinnen aus Polen, Rumänien, Frankreich, Italien, Österreich und Tschechien nehmen dabei eine umfassende Analyse der unterschiedlichen Möglichkeiten zur Bewältigung der Kriegsfolgelasten diesseits und jenseits des "Eisernen Vorhangs" vor.