Ab 1972 entstand im damaligen Stadtbezirk Lichtenberg das erste industriell errichtete Ost-Berliner Neubaugebiet mit annähernd 16.000 Wohnungen für geplante 50.000 Einwohner, einem Kaufhaus, zwei Schwimmhallen, Kaufhallen, Gaststätten, Schulen, Kindereinrichtungen, einer Poliklinik und einer Apotheke. Diese neue Stadt in der Stadt trägt den Namen »Fennpfuhl« nach dem gleichnamigen See, um den herum man als Gegengewicht zur Plattenbausiedlung einen Park anlegte. Ungeachtet der seriellen Bauweise enthält sie individuell gestaltete Wohnbereiche. Sowohl das urbane Zentrum als auch der Fennpfuhlpark wurden mit zahlreichen Werken der bildenden Kunst bereichert.
Auf dem 175 Hektar großen Gelände wurde der erste WBS-70-Block errichtet. Seine Bebauung bildete den Auftakt des ambitionierten DDR-Wohnungsbauprogramms in Berlin; größere Wohngebiete wie Marzahn und Hellersdorf sollten folgen.
Mehrere Fachautoren skizzieren die Geschichte der Großwohnsiedlung bis 1990 und die Entwicklung bis heute. Sie zeigen, dass es sich beim »Fennpfuhl« um ein innerstädtisches Neubauareal handelt, dessen gelungene Zuordnung von Wohngebäuden, Wohnfolgeeinrichtungen und öffentlichen Freiraum auch für die städtebaulichen Herausforderungen der Gegenwart beispielhaft sein kann.
Mit Beiträgen von Georg Balzer, Martina Becker, Andreas Butter, Wolfgang Kil, Antje Kirsch und Dieter Rühle