Das Buch ermöglicht eine neue Perspektive auf Hölderlins Gesamtwerk. Bisherige Interpretationen verstehen den Zorn in seinem Werk im metaphorischen Sinne als Begeisterung oder dämonische Besessenheit. Hölderlins Poesie des Zorns spricht aber von einer zutiefst menschlichen Emotion. Diesen Zorn will er zur Darstellung bringen. Er durchzieht sein ganzes Werk, von den Jugendgedichten bis zu ersten Turmgedichten. Zorntheoretisch basiert diese Poesie des Zorns auf Aristoteles, wird aber durch andere Einflüsse modifiziert. Sie erscheint als Zorn des Dichters, als politischer Zorn in Zeiten von Revolution und Restauration und schließlich als existentieller Zorn, der sich gegen die Götter selbst richtet. Achill, Ajax und Ödipus sind immer präsent.