Mit seinen Entwürfen hat Paolo Nestler deutschen Städten der Nachkriegsära ein neues, freundliches Gesicht gegeben. Der in Italien aufgewachsene Architekt gestaltete beschwingte Interieurs wie die der ersten Eisdielen in München. Seine farbenfrohen U-Bahnhöfe für die bayerische Landeshauptstadt waren voller Zuversicht in die Zukunft. Neben spektakulärer Ausstellungsarchitektur, großen Wohnanlagen und Bankgebäuden entstanden in Nestlers Büro auch exklusive Repräsentationsräume, beispielsweise für die Vereinten Nationen in New York. Nestlers Projekte brachten einen Hauch Italien nach Deutschland und in die Welt - und mit ihm das italienische Lebensgefühl. 1949 eröffnete der Architekt sein eigenes Büro in München - bis zu seinem Tod 2010 lebte er im Umkreis der Stadt. Die Monografie von Gabriella Cianciolo Cosentino zeichnet erstmals ein umfassendes Bild von Nestlers vielseitigem Werk und gibt Einblicke in den Nachlass des Architekten. Neben vielen bislang unveröffentlichten Quellen zeigt das Buch auch viele Projekte, die heute bereits nicht mehr existieren. Es leistet einen Beitrag dazu, Nestler als wichtigen Protagonisten der deutschen Architektur der Nachkriegszeit wieder zu entdecken.