Sammelband aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Sammelband enthält fünf Hausarbeiten.
Die erste Arbeit untersucht zunächst die Gattung "Briefroman" und ihre charismatischen Merkmale, um dann in einem zweiten Schritt die Strukturen in "Die Leiden des jungen Werther" mit diesen Merkmalen abzugleichen. Hierbei erscheint es besonders wichtig, auf die Monologizität des Werther, seine tagebuchähnliche Form, die suggerierte Authentizität und die Rolle des Lesers einzugehen.
Die zweite Arbeit untersucht, inwieweit sich die Tränen im Roman charakterisieren und darstellen lassen. Klopstock und Ossian sollen im Hinblick auf die Darstellung der Tränen näher betrachtet und analysiert werden. Des Weiteren soll die Bedeutung von Tränen für das eigene Schreiben Werthers bestimmt werden.
Die dritte Arbeit betrachtet Werthers Weg als Identitätsentwicklung, da der Übergang zwischen der Adoleszenz und dem Erwachsenendasein einen Wechsel der Ich-Definition darstellt und somit der Identität. Welche Räume betritt und erfährt er? Welche Möglichkeiten von Identität sucht Werther an der Schwelle von der Adoleszenz? Und wie verändert bzw. entwickelt sich sein eigenes Identitätsbild bis zu seinem Scheitern?
Die vierte Hauarbeit untersucht die Funktion der Natur- und Landschaftsbeschreibungen in Goethes "Werther" sein, mit dem Ziel, die Rolle der Natur für den Handlungsverlauf und die Charakterisierung Werthers herauszuarbeiten. Zunächst soll die Ambivalenz der Naturbeschreibungen analysiert werden und im Anschluss die wichtigsten Parallelisierungen zwischen der Natur und Werthers Lebensverlauf. Letztlich soll die Wichtigkeit der Natur- und Landschaftsdarstellungen für den inneren und äußeren Verlauf des Romans herausgestellt und die Signifikanz dieser für die Deutung der Wertherfigur bewiesen werden.
Die fünfte Arbeit beschäftigt sich mit Werthers Narzissmus und einem bei ihm vorhandenen Ödipuskomplex. Dabei werden mithilfe der Psychoanalyse Merkmale eines Narzissmus bei Werther herausgestellt. Konkret geht es um die Fragestellung, ob Werther aufgrund seines Narzissmus leidet und warum er letztendlich scheitert. Der zweite Aspekt ist der Ödipuskomplex Werthers. Hierbei geht es um seine Fixierung auf Lotte als Mutterfigur. Werthers auffällig kindliches Verhalten bestärkt dieses Bild Lottes und wird näher betrachtet.