Politisierte Gefühle: Diese Umkehr der gängigen Rede von emotionalisierter Politik versucht deutlich zu machen, dass Gefühle eine genuin politische Dimension besitzen, die in ihrer kollektivierenden Wirkung besteht. Schafft man es, diese zu demokratisieren, dann können sie ausschlaggebend für einen sozialen Wandel sein.
Ekel, Angst, Hass, Mordlust und Trotz: Eine Auswahl ungewollter und widerspenstiger Gefühle, denen sich zuzuwenden Unbehagen und Abwehr erzeugen kann und die zudem für viele Probleme im Bereich des Politischen verantwortlich gemacht werden. Aber ist es tatsächlich so, dass Probleme und Unbehagen durch diese Gefühle ausgelöst werden oder sind sie nicht vielmehr bloß Anzeiger für die äußerliche Situation, die es - anstatt die Gefühle zu verbannen - zu verändern gelten müsste? Was würde passieren, wenn sie nicht länger aus dem Politischen verdrängt, sondern betrachtet und analysiert würden? Gerade hier setzt Paul*A Helfritzsch an, um am Ende in einem Prinzip zu münden, das der politischen Situation unserer Zeit - einem Ausgeliefertsein an scheinbar übermächtige und unbezwingbare Strukturen - angemessen entgegentritt, dem Prinzip Trotz.