Herbst 2009. An einem Klassen- treffen in Zürich begegnen sich Sven, Mathematiker und selbst- ständiger Ingenieur, und die Journalistin Esther nach vierzig Jahren erstmals wieder. Sven fühlte sich während seiner Schulzeit zur ei- genwilligen Esther aus einer Familie ostjüdischer Provenienz hinge- zogen, war aber zu schüchtern, ihr seine Gefühle zu gestehen. Was damals ein unbestimmtes Glimmen war, wird vier Jahrzehnte später eine ernsthafte Beziehung. Als Sven einen Lehrauftrag an ei- ner Tokyoter Universität erhält, bittet er Esther, mit ihm nach Japan zu ziehen. Esther fühlt sich wohl in ihrer neuen Umgebung, stellt aber bald fest, dass sie körperlich zunehmend schwächer wird. Während eines beruflichen Zwischenstopps in der Schweiz sucht sie einen Arzt auf.
Am Tag ihrer Abreise aus Japan im März 2011 ist Sven an einer Frühlingsgrippe erkrankt und erlebt das Erdbeben und die Nachrichten von Fukushima im Fieberwahn im kleinen Tokyoter Apartment, wo er auf Esthers Rückkehr wartet. In ihren neuen Roman lässt Viviane Egli eigene Lebensstationen mit einfließen. Ihre Beschreibung der historischen Momente ist eindrücklich, zum Beispiel die Situation in Tokyo nach den verheeren- den Ereignissen des 11. März 2011.