Die Monografie En Face von William Lutz (*1949) versammelt Arbeiten seit den 1980er Jahren. Das Buch gibt Einblick in seinen umfassenden Werkkomplex aus Malerei, Zeichnungen, Collagen und Fotografien. Im Mittelpunkt steht der menschliche Körper, der sich, oft abstrahiert und in schwarz-weiss dargestellt, in permanenter Bewegung zu befinden scheint. Es wirkt, als wehrten sich die Körper in dieser fortlaufenden Untersuchung des Verhältnisses von Figur und Raum gegen eine Festschreibung, ganz so wie sich auch Lutz einer Reduktion seines Oeuvres auf ein Format oder ein Motiv entzieht, indem er in diesem Buch seine unterschiedlichen künstlerischen Ansätze offenlegt.
Den Puls des Buches gibt ein Korpus aktueller Acrylzeichnungen auf Papier mit dem Titel En Face vor, die spielerisch mit verschiedenen Werkgruppen kombiniert werden. Flankiert werden die Zeichnungen mit Texten, Notizen, Collagen und Fotografien von Architekturen. Die Textauszüge stammen aus Die Unterbrechung (oder Das Unbehagen des Schweifenden). Es sind Beobachtungen eines im städtischen Raum und in der Kunstgeschichte Umherschweifenden, die erstmals veröffentlicht werden. Sie beschreiben einem Bewusstseinsstrom ähnlich, Bilder, Gedanken und Zustände.
Assoziativ miteinander verflochten, entsteht eine Werkschau William Lutz, die erstaunlich zeitlos wirkt und sein Werk einerseits verdichtet und andererseits in unterschiedliche Richtungen öffnet.