Sind Resonanzen zwischen erbautem Raum und Lebewesen möglich, die sich durch die gezielte Gestaltung von Architektur ergeben?
Diese Diskussion wird mithilfe der detaillierten bauforscherischen Studie des indischen Mausoleums des Sufi-Meisters Shah Vajihudin (16. Jahrhundert) geführt. Die Untersuchung zeigt, dass das Bauwerk als Bild der Identität Shah Vajihudin geplant und dadurch als die Steinwerdung des Sufi-Gelehrten wahrgenommen wurde. Durch Anwendung des sozialwissenschaftlichen Konzepts der Resonanz von Hartmut Rosa auf ein Beispiel sakraler Architektur Indiens wird gezeigt, dass und wie die Verbindung zwischen Menschen und Räumen erzeugt wird. Die Studie reflektiert weiterhin die Rolle der Architektur für die Schaffung eines Umfelds für ein "gelingendes Leben". Die Anwendung des Konzeptes der Resonanz eröffnet somit neue Perspektiven für die Architekturtheorie und die Baugeschichte.