Radikal, queer und urkomisch!
Komponistin, Pionierin, Freigeist und Frauenrechtlerin
- Ethel Smyth hatte viele Gesichter. Ihre außergewöhnliche musikalische Begabung, ihr rebellisches Wesen, ihre Zielstrebigkeit und die Leidenschaft, mit der sie ihre beruflichen und politischen Ziele verfolgte, beeindrucken bis heute. Mit wilder Entschlossenheit überwand sie alle gesellschaftlichen Hürden auf dem Weg zur professionellen Komponistin. Sie verkehrte mit Clara Schumann, Edvard Grieg und Johannes Brahms, war offen lesbisch, eng befreundet mit Emmeline Pankhurst und Virginia Woolf und komponierte die berühmte Suffragetten-Hymne »The March of the Women«.
In ihren Erinnerungen lässt sie ihr außergewöhnliches Leben mit viel Witz, Charme und Selbstironie Revue passieren.
»Sie ist vom Stamm der Pioniere, der Bahnbrecher. Sie ist vorausgegangen und hat Bäume gefällt und Felsen gesprengt und Brücken gebaut und so den Weg bereitet für die, die nach ihr kommen.« Virginia Woolf über Ethel Smyth
Dame Ethel Mary Smyth (1858-1944) war eine Pionierin in mehrfachem Sinne: Nachdem sie ihren Herzenswunsch, Komposition zu studieren, per Hungerstreik gegen ihre Eltern durchgesetzt hatte, überwand sie auch alle anderen Widerstände und wurde zu einer der ersten Komponistinnen im modernen Europa. Ihre Werke wurden u. a. in der Royal Albert Hall und der Hofoper Berlin uraufgeführt, 'Der Wald' war über 100 Jahre lang die einzige Oper einer Komponistin an der Metropolitan Opera in New York. Legendär ist zudem ihr Einsatz für das Frauenwahlrecht an der Seite der Suffragetten, für die sie die berühmte Hymne 'The March of the Women' verfasste. Für ihr politisches Engagement nahm sie bewusst eine zweimonatige Haftstrafe auf sich. Neben einer Vielzahl an Schriften hinterließ diese in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau ein beeindruckendes musikalisches Werk, das dazu einlädt, wiederentdeckt und endlich angemessen gewürdigt zu werden.