Neben sexuellem Missbrauch ist auch die Dramatik des geistlichen Missbrauchs in der Kirche offenkundig geworden. Seine Folgen sind nicht minder schockierend und gefährlich, sowohl für Einzelne wie auch für Gemeinschaften.
Der französische Kartäusermönch Dysmas de Lassus, Generalprior seines Ordens, sah sich durch den Skandal des geistlichen Missbrauchs in einer Weise herausgefordert, dass er mit diesem Buch seine Klage und seinen Ruf zur Umkehr öffentlich macht.
Er fordert, die Opfer zu sehen und in den Mittelpunkt zu rücken. Er beklagt das schwere Fehlverhalten von Ordensoberen und Gründern neuer geistlicher Gemeinschaften sowie gefährliche Formen von Gemeinschaftsleben innerhalb der Kirche. Dabei benennt er auch diagnostische Elemente, um das Gefahrenpotential verschiedener spiritueller Richtungen und Leitungsformen zu ermessen oder Fehler zu erkennen.
Entstanden ist ein leidenschaftliches Plädoyer, das den Opfern verpflichtet ist und tief wurzelt in der christlichen Tradition und Theologie des (gemeinschaftlichen) geistlichen Lebens. Es ist nicht zuletzt ein profunder Beitrag über die unverletzliche Freiheit des Einzelnen, über Leitung, Gehorsam und Gemeinschaft aus der Perspektive des christlichen Glaubens.
Das Buch erschien erstmals 2020 in Frankreich, wo es große Beachtung fand. Es wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt.