"Überdies haben die Einheimischen auch tödliche Furcht vor den Ziegenmelkern, die ihren Ruf an lauen Abenden hören lassen."
H.P. Lovecraft: Das Grauen von Dunwich.
Der junge Ornithologe Lino Troll findet bei einem Forschungsaufenthalt in Philadelphia durch Zufall zwei Kisten mit Tonbandaufnahmen im Keller der Academy of Natural Sciences. Er vermutet, dass diese von dem renommierten Vogelkundler James Bond stammen.
Während Troll tagsüber in einem Naturkundemuseum seiner Arbeit als Präparator nachgeht, widmet er sich nachts dem mysteriösen Vogelstimmenarchiv, von dem außer ihm niemand weiß.
Eines Tages wird er beauftragt, einen Ziegenmelker, Caprimulgus europaeus, zu präparieren und sieht darin einen unheilvollen Zusammenhang mit Bonds Vermächtnis.
Die passionierte Tierbiologin Zelda, die ebenfalls im Museum arbeitet, hat ein ambivalentes Verhältnis zu ausgestopften Vögeln und kommt Troll unfreiwillig in die Quere. Und im Hintergrund treibt Dr. Fahrtmann, der Chef der beiden, sein zwielichtiges Spiel.
Alle stehen plötzlich im Bann des unheimlichen Vogels, dessen seltsam mechanischer Ruf ihnen in den Ohren schnarrt. Sein Kreischen - so ein alter Aberglaube - ist zu hören, wenn er die Seelen der Sterbenden jagt.
Patty Plain lebt und arbeitet in der Oberpfalz. Ihr Schreiben ist von Naturphänomenen jeglicher Spielart inspiriert. Die Erzählung "Caprimulgus" ist ihre erste literarische Veröffentlichung.