Musikmetropole dank der Bürger
Warum zog gerade Leipzig so viele Künstler, Komponisten, Musiker und Musikerinnen aus der ganzen Welt an? Was macht sie so besonders? Und warum hätte ohne Leipzig die europäische Musikgeschichte anders geschrieben werden müssen. Klar ist: Was hier entstand, schufen die Leipziger Bürgerinnen und Bürger selbst. Bürger einer Messestadt, die schon immer in die Welt schauten, die in Konkurrenz zum kurfürstlichen Prunk in Dresden selbstbewusst und mit viel Geld Kultur gestalteten. Aus kleinen Orchestern, die den hohen Anspruch dieses Bürgertums spiegeln, werden bedeutende Traditionen, so zum Beispiel das "Große Concert", das heute als Gewandhausorchester zu den renommiertesten Ensembles der Welt gehört.
die erste umfassende Musikbiografie einer einzigartigen Stadtvom Thomanerchor bis zum Wave- Gothic-Festivalüber sagenumwobene Klavierkonzerte, politische Statements auf einer Beat-Demo und Jazz-Sessions im VerborgenenLeben und Alltag von Johann Sebastian Bach, Clara und Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner, Gustav Mahler, Edvard Grieg sowie von Udo Zimmermann, Kurt Masur, Georg Christoph Biller und vielen anderenlebendig erzählte Kulturgeschichte von 800 Jahren
Vom "Burnout" Bachs bis zu den musikalischen Experimenten im 20. Jahrhundert
Das Buch von Hagen Kunze ist vor allem eine lebendige Erzählung, die den Leser eintauchen lässt in Musik und Kultur vergangener und heutiger Zeiten, die dem Alltag von Johann Sebastian Bach, Clara Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner und vielen anderen nachspürt, beispielsweise von Bachs "Burnout" berichtet und unser Bild des berühmten Thomaskantors neu zeichnet.
Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche sind epochemachend: die Säkularisierung der Thomaner, die Verwüstungen während der Völkerschlacht, der lange Kampf der Musikerinnen um Sichtbarkeit. Auch die Stadt und ihre Kultur unter dem Hakenkreuz, der schwierige Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg, die Leipziger Beat-Demo 1965 und die Friedliche Revolution 1989 sind wichtige Teile dieser Biografie einer der wichtigsten Musikmetropolen Europas.
Das zerrissene 20. Jahrhundert ist voller Brüche und Kontrapunkte. Jungen Komponisten wird Raum gegeben, in der DDR-Zeit wagt man Experimente. Kreative bringen abseits der sogenannten Hochkultur die Stadt zum Klingen: auf dem Jazzfestival oder Wave-Gothic-Treffen, in der Club- und Techno-Szene.
Leipzig macht Musik
Am Schluss ist von diesem seltsamen Jahr 2020 zu erzählen. Michael Maul, Intendant des Bach-Fests, organisiert in Zeiten von Corona am Karfreitag eine weltweit übertragene Johannespassion mit drei Musikern - und schafft auf diese Weise, dass die Reihe an Leipziger Passionsaufführungen nicht abreißt und an diesem Tag auf der Welt eine Bachpassion live zu hören ist. Trotz der Krise findet Musik statt. Und damit schließt sich der Kreis zur Vergangenheit, denn auch in einem mehrmals von der Pest heimgesuchten oder von Kriegen zermürbten Leipzig spielte man Bach, fanden sich Musiker, Sänger und Publikum zusammen. Die Stadt und ihre Musikgeschichte sind lebendig wie nie.
MUSIKMETROPOLE DANK DER BÜRGER
Warum zog gerade Leipzig so viele Künstler, Komponisten, Musiker und Musikerinnen aus der ganzen Welt an? Warum kulminiert in Leipzig europäische Musikgeschichte? Und was macht die Stadt bis heute so besonders? Deutlich wird: Was hier entstand, schufen die Bürger der Messestadt selbst, die schon immer selbstbewusst Kultur gestalteten. Aus kleinen Orchestern, die den hohen Anspruch dieses Bürgertums spiegeln, wurden bedeutende Traditionen, so zum Beispiel das "Große Concert", das heute als Gewandhausorchester zu den renommiertesten Ensembles der Welt gehört.
Diese Biografie erzählt von Menschen, die Inspiration, Kreativität und Schöpfertum neu definierten. Acht Jahrhunderte Kulturgeschichte setzen sich auf diese Weise zu einem farbenprächtigen Mosaik zusammen, das von der Entstehung des Thomanerchors und legendären Opernerstaufführungen über die Beatdemo 1965 und die Etablierung der Leipziger Jazztage bis hin zur Passionsaufführung via Live-Stream im 21. Jahrhundert reicht.
kenntnisreiche und sehr nahbare Lektüre über das Leben und Musizieren in acht JahrhundertenMusik und Kultur im Wandel der Zeiten: vom Thomanerchor bis zur Livestream-AufführungGeschichten von Triumph und Tragödien bei Komponisten, Musiker*innen, Thomaskantoren, DirigentenLeben und Alltag von Johann Sebastian Bach, Clara und Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Richard Wagner, Gustav Mahler, Kurt Masur u.v.a.legendäre Opernaufführungen und Klavierkonzerte, Jazz und Neue Musik, Chorgesang Rockkonzerte
VOM "BURNOUT" BACHS BIS ZU DEN MUSIKALISCHEN EXPERIMENTEN IM 20. JAHRHUNDERT
"Gesang vom Leben" lässt eintauchen in Musik und Kultur vergangener und heutiger Zeiten, berichtet von frierenden Sängern vor den Bürgerhäusern, vom »Burnout« Johann Sebastian Bachs, von den Verwüstungen während der Völkerschlacht und der Erschöpfung des musikalischen Wunderkinds Felix Mendelssohn Bartholdy. Zwischen ruhmreicher Vergangenheit und vergebenen Chancen, zwischen größtem Triumph und persönlicher Tragödie liegt manchmal nur ein Wimpernschlag. Das beweisen die Geschichten um Künstlerinnen und Künstler wie Clara und Robert Schumann, Max Reger, Gustav Mahler, Richard Wagner, Albert Lortzing, Franz Konwitschny und Kurt Masur.
"VOM LEBEN SINGEN" - UND NICHT SCHWEIGEN
Auch das zerrissene 20. Jahrhundert, das Leben und Sterben der Kultur unter dem Hakenkreuz, der schwierige Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg und die Friedliche Revolution gehören dazu. Zu DDR-Zeiten wagt man Experimente und will doch Musik zum Schweigen bringen. Nach 1989 erobern Kreative abseits der sogenannten Hochkultur mit viel Leidenschaft die Stadt: auf dem Jazzfestival, in den Clubs und Fabriken, auf Rock- und Popkonzerten.
Am Karfreitag des Jahres 2020 schließlich sorgt eine weltweit übertragene Johannespassion mit drei Musikern dafür, dass die Reihe an Leipziger Passionsaufführungen nicht abreißt und die Welt nicht still bleibt. Denn schließlich fanden sich auch in einem mehrmals von der Pest heimgesuchten oder von Kriegen zermürbten Leipzig Musiker, Sänger und Publikum zusammen. Musik ist und bleibt der »Gesang vom Leben«, wie im gleichnamigen großen Deckengemälde von Sighard Gille im Gewandhaus, das weithin in die Mitte der Stadt strahlt.