Der Aufsatzband eröffnet eine breite Perspektive auf die Grabmalskunst Mecklenburgs und Pommerns in der Frühen Neuzeit anhand der sepulkralen Repräsentation der dortigen Herzogshäuser sowie des regionalen Adels. Die Grabdenkmäler und die mit ihnen verbundene Funeralkultur veranschaulichen religiöse Auffassungen von Tod, Ruhm und Memoria, normative Sterbevorstellungen wie auch die Machtverhältnisse innerhalb des adeligen Standes. Das Buch richtet daher sein Interesse sowohl auf die hochadeligen Grabmonumente in Bad Doberan, Güstrow, Lübz, Schwerin und Stettin sowie auf weniger bekannte Grablegen des niederen Adels. Durch diese Erweiterung wird auch die Frage von zumeist niederländisch geprägten Künstlernetzwerken in der Region neu beleuchtet. Zugleich werden Konjunkturen und Rezeptionen von Grabmalstypen und Motiven jenseits adeliger Kreise verfolgt. Darüber hinaus untersuchen die Beiträge die frühneuzeitliche Funeralkultur insgesamt, die sich ebenso in den Leichenpredigten, Sarkophagen, Grabbeigaben oder in der Kleidung manifestierte. Sie liefern damit nicht nur einen thematischen Querschnitt durch eine relevante kunst- und kulturgeschichtliche Thematik der Region, sondern geben auch einen Einblick in aktuelle Forschungsfragen.