Dass die Poesie sich stets die Freiheit nimmt, Dinge anders zu sehen und zu fassen, Unmögliches zu versuchen, dass ein Gedicht also eine Kapsel voller Freiheit ist, haben Autokraten ihm immer schon übelgenommen.
Gibt es Zeiten (und sind dies unsere Zeiten?), in denen die Sprache des Gedichts eindeutiger, in denen es unmissverständliche Gegenrede werden muss, Kritik der Zustände? Liefe es bei der Berührung mit der Tagespolitik Gefahr, selbst mit dem Tag zu vergehen?
Poetica6, das sechste Festival für Weltliteratur, wird vom Internationalen Kolleg Morphomata der Universität zu Köln zusammen mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom 20. bis 25. Januar 2020 in Köln veranstaltet. Kurator ist Jan Wagner. Beiträge von Autor*innen aus drei Kontinenten und zehn Ländern.