Seit jeher erzählen sich die Menschen Geschichten, über Götter, das Leben, den Ursprung der Welt und ihre Körper. Mineke Schipper zeigt, wie sich Mythen und Legenden, Kunst und Wissenschaftstraditionen auf den weiblichen Körper ausgewirkt haben und was sie über die Jahrtausende aus ihm gemacht haben. Ein ebenso aufschlussreicher wie unterhaltsamer Einblick in die Vorbedingungen der Gender-Debatte.
- globaler Einblick in die Ursprünge der Geschlechterverhältnisse
- der weibliche Körper in Wissenschaft, Religion, Kunst und Popkultur
- Schöpfungsmythen und Legenden
Wir teilen die gleichen Körper und sind doch nicht gleich. Die Vormachtstellung des Mannes geht auf Kosten des weiblichen Körpers, der zugleich begehrt, gefürchtet und missbraucht wird. Mineke Schipper ergründet den Ursprung der Ungleichheit; der sexualisierte Körper der Frau wird dabei in einem spannungsreichen Gefüge von Macht, Ohnmacht und Gewalt verortet. Die Gebärmutter, die Vulva, Brüste und Brustwarzen sind Thema in unzähligen Mythen aus aller Welt ebenso wie den großen Weltreligionen, Kunst, Wissenschaft und Popkultur: von der jungfräulichen Empfängnis über magische Brüste bis hin zur allseits gefürchteten bezahnten Vagina.
Das Erbe jener - meist männlichen - Erzählungen und Zuschreibungen, die auf die Kontrolle der weiblichen Sexualität abzielen, hat sich ebenso unmerklich wie unhinterfragt im kulturellen Gedächtnis verankert. Schipper untersucht diese erzählerische Tradition und zieht verblüffende Schlüsse für die modernen Geschlechterverhältnisse. Eine bisher nicht dagewesene globale Vernetzung faszinierender kulturgeschichtlicher Phänomene, die uns alle weltweit bis heute prägen und die Lebensrealität jedes Einzelnen bestimmen.
»Mit der richtigen Portion Sarkasmus und Humor verfasst sie gekonnt eine globale Kulturgeschichte der Weiblichkeit aus weiblicher Sicht. Und gerade deswegen ist dieses Buch sowohl für Frauen als auch für Männer lesenswert.«
Lucia Gsell, SWR 2, 09. November 2020
»Kenntnisreich und fundiert erzählt Schipper von den Mythen, die das weibliche Geschlecht umranken. [?] Die Reise durch die Welt der Mythen, die so wenig mit 'unserer' aufgeklärten Kultur zu tun haben scheint, lehrt uns deutlich, wie nachhaltig mythisches Denken uns bestimmt.«
Marlen Hobrack, Taz am Wochenende, 20. September 2020
»[?] Schipper deckt [?] unterhaltsam Zusammenhänge hinter Schöpfungsmythen auf. Dabei zeigt sich, dass sowohl Macht als auch Ohnmacht beide Geschlechter betrifft..«
Gina Bucher, NZZ am Sonntag, 30. August 2020
»Schipper beschäftigt sich in ihrer Forschung mit dem Mythos im klassischen Sinne, als Erzählgeflecht, das sich über die Jahrhunderte entwickelt hat. [?] Schipper beschreibt anhand von Textbeispielen unterschiedlicher Kulturen, wie biologisches Geschlecht (um)erzählt wurde - und wie sich so der 'kleine Unterschied' weltweit zu einer gesellschaftlichen Ordnung etablieren konnte.«
Isabel Metzger, Spiegel, 27. August 2020