Skizzen zur Psychologie der ForschungOhne im geringsten Philosoph zu sein oder auch nur heien zu wollen, hat der Naturforscher ein starkes Bedrfnis, die Vorgnge zu durchschauen, durch welche er seine Kenntnisse erwirbt und erweitert. Der nchstliegende Weg hierzu ist, das Wachstum der Erkenntnis im eigenen Gebiet und in den ihm leichter zugnglichen Nachbargebieten aufmerksam zu betrachten, und vor allem die einzelnen den Forscher leitenden Motive zu ersphen. Diese mssen ja ihm, welcher den Problemen so nahe gestanden, die Spannung vor der Lsung und die Entlastung nach derselben so oft miterlebt hat, leichter als einem anderen sichtbar sein. Das Systematisieren und Schematisieren wird ihm, der fast an jeder greren Problemlsung immer noch Neues erblickt, schwerer, erscheint ihm immer noch verfrht, und er berlsst es gern den darin gebteren Philosophen. Der Naturforscher kann zufrieden sein, wenn er die bewusste psychische Ttigkeit des Forschers als eine methodisch geklrte, verschrfte und verfeinerte Abart der instinktiven Ttigkeit der Tiere und Menschen wiedererkennt, die im Natur- und Kulturleben tglich gebt wird.