Ralph Roger Glocklers Erzahlung beruht auf den uberlieferten, durch die Kirche zensierten und bisher unveroffentlichten Notizen der Nonne Teresa da Anunciada (1658-1738), die im Kloster "e;Nossa Senhora da Esperanca"e; in Ponta Delgada auf der Azoreninsel Sao Miguel lebte und den Kult um die Buste des "e;Senhor Santo Cristo"e; begrundete. Seit drei Jahrhunderten wird dort ein Fest begangen, das viele Emigranten aus aller Welt heimkehren lasst und zum groten religiosen Ereignis auf dem Archipel der Azoren geworden ist. In den Notizen scheint die Besessenheit der Nonne auf, die Figur des "e;Senhor Santo Cristo"e; fur sich und andere zum Leben zu erwecken und zu instrumentalisieren - verfasst in der Form eines Bewusstseinsstroms ihrer letzten Lebensstunden, eines Todes-Deliriums, in dem sich Erinnerungsbilder entfalten und Wahrnehmungsebenen verschieben: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verlaufen hier parallel. Teresa da Anunciada wird vor ihrem endgultigen Hinweggleiten in die Zukunft, in die heutige Zeit, versetzt, um den Kult, den sie selbst geschaffen hat, nicht mehr wiederzuerkennen und ihn als Gotzendienst zu erfahren ... "e;Madre"e; bildet zusammen mit den Erzahlungen "e;Corvo"e; und "e;Vulkanische Reise"e; Glocklers Azoren-Trilogie.
Ralph Roger Glöcklers Erzählung beruht auf den überlieferten, durch die Kirche zensierten und bisher unveröffentlichten Notizen der Nonne Teresa da Anunciada (1658-1738), die im Kloster "Nossa Senhora da Esperança" in Ponta Delgada auf der Azoreninsel São Miguel lebte und den Kult um die Büste des "Senhor Santo Cristo" begründete. Seit drei Jahrhunderten wird dort ein Fest begangen, das viele Emigranten aus aller Welt heimkehren lässt und zum größten religiösen Ereignis auf dem Archipel der Azoren geworden ist. In den Notizen scheint die Besessenheit der Nonne auf, die Figur des "Senhor Santo Cristo" für sich und andere zum Leben zu erwecken und zu instrumentalisieren - verfasst in der Form eines Bewusstseinsstroms ihrer letzten Lebensstunden, eines Todes-Deliriums, in dem sich Erinnerungsbilder entfalten und Wahrnehmungsebenen verschieben: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verlaufen hier parallel. Teresa da Anunciada wird vor ihrem endgültigen Hinweggleiten in die Zukunft, in die heutige Zeit, versetzt, um den Kult, den sie selbst geschaffen hat, nicht mehr wiederzuerkennen und ihn als Götzendienst zu erfahren ... "Madre" bildet zusammen mit den Erzählungen "Corvo" und "Vulkanische Reise" Glöcklers Azoren-Trilogie.