Nach jahrzehntelangem Ringen sprach sich in Basel-Stadt vor 50 Jahren eine Männermehrheit für die Einführung des Frauenstimmrechts aus. Damit war Basel der erste deutschsprachige Kanton der Schweiz, der noch vor der gesamtschweizerischen Einführung von 1971 diesen Schritt zustande brachte.
Die vorliegende Publikation rekonstruiert die fünf Abstimmungsrunden, die bis zum Durchbruch von 1966 nötig waren. Sie analysiert die heute schwer nachvollziehbaren Argumente gegen die politische Gleichstellung der Frau, die unterschiedlichen Haltungen der Parteien und die Gründe für den in den 1950er/60er Jahren allmählich eintretenden Wandel. Die Abstimmungsdebatten werden als Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse verstanden und der Abstimmungsgegenstand, das Frauenstimmrecht, als ein Mittel, um in allen politischen Geschäften gleichgestellt mitzureden und für die spezifischen Interessen einzutreten, die sich aus der 'condition féminine' ergeben.