Der Band widmet sich einem Kapitel der Regierungspraxis preußischer Könige, das bisher weder im Zentrum der Forschung noch quellenmäßiger Erschließung stand: den Reisen der Monarchen im In- und Ausland zwischen 1797 und 1871. Eine wirkungsvolle Möglichkeit für Repräsentation monarchischer Herrschaft war die Reise des Herrschers. Im Fokus der Quellen stehen die Protagonisten: die Monarchen, das Berliner Hofmarschallamt, aber ebenso die Akteure vor Ort wie Oberpräsidenten, Regierungsbehörden, Stadtverwaltungen, Landräte, Einwohner von Städten und Gemeinden. Die Dokumente reflektieren Repräsentation und Zeremoniell ebenso wie das politische, ökonomische und kulturelle Wirken der Monarchen in den Provinzen, regionale Initiativen von Provinzial-Ständen, Städten und Gemeinden, die Tätigkeit der Behörden, die öffentliche Meinung und die Bedeutung der Medien. Sie bestätigen die in der neueren Forschung unstrittige Ansicht, dass die Geschichte der preußischen Monarchie im 19. Jahrhundert keine Geschichte des kontinuierlichen Niedergangs war.