Das vorherrschende Denken und Handeln von Entscheidungsträgern in Organisationen passen nicht mehr in die heutige Zeit. Während sich die Herausforderungen an Organisationen im Verlaufe der Zeit fundamental geändert haben, nehmen sich die Managementlehre und -praxis nur eingeschränkt dieser umwälzenden Problemverschiebung an. Damit ist die Wirkung des gegenwärtig vorherrschenden Managements als Werkzeug für die Bearbeitung heutiger und künftiger Führungs- und Managementherausforderungen in Organisationen höchstens suboptimal ¿ der Lösungsansatz passt nicht zur Problemstellung. Mit anderen Worten: Heutiges Management stellt vielmehr selbst ein Problem denn eine Lösung dar.
In Anlehnung an ein bekanntes Zitat von Albert Einstein können die derzeitigen Führungs- und Managementmuster nicht mit derselben Denkweise überwunden werden, durch die sie geschaffen wurden. Dabei sind die Qualität und das Niveau von Bewusstsein und Aufmerksamkeit entscheidend; sie wurden in der Managementlehre bisher jedoch fast vollständig ignoriert. Deshalb zielt die Arbeit darauf ab, geeignete Möglichkeiten der Erhöhung des Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsniveaus zu erkunden, die zur Initialisierung musterbrechender Managementinnovation in Richtung der postulierten Potenzialentfaltungshaltung beitragen können.
Die vorliegende Arbeit ist weder dazu gedacht, ein weiteres Managementmodell noch eine zusätzliche Change-Management-Methode zu entwerfen. Vielmehr ergründet und beschreibt sie Annahmen, die als günstige Rahmenbedingungen zur erfolgreichen Transformation bestehender Managementmuster erachtet werden. Zu diesem Zweck wird die Thematik der Initialisierung musterbrechender Managementinnovation so dargestellt, dass sie in den wichtigsten Grundzügen fassbar wird, damit Reflexions- und Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden können. Als Resultat wird ein interdisziplinärer Bezugsrahmen entworfen.