Im Jahr 2013 jährte sich zum 100. Mal der "Freideutsche Jugendtag" auf dem Hohen Meißner. Am Rande dieses historischen Treffens, das als erste große Manifestation der "Deutschen Jugendbewegung" gilt, kam es zu antisemitischen Ausfällen. In der Folge entstand erstmals ein "völkischer Flügel" der Jugendbewegung. Nach dem Ersten Weltkrieg gerieten weite Teile der Jugendbewegung, die sich nun als "Bündische Jugend" begriff, in nationalistisches Fahrwasser und ließen sich für rechtsextreme Politik mobilisieren. 1933 in die Illegalität gezwungen, wandte sich die Mehrheit der seit 1945 wieder- oder neubegründeten Bünde und Verbände zwar der demokratischen Gesellschaft zu, rechtsextreme Jugendgruppen und Publizisten versuchten aber wiederholt, das jugendbewegte Erbe zu vereinnahmen. Der Sammelband wird das Spannungsfeld zwischen Jugendbewegung, Nationalismus und Antisemitismus ausleuchten, wobei erstmals auch jüngere bis jüngste Erscheinungen in den Blick genommen werden.
The series European-Jewish Studies reflects the international network and competence of the Moses Mendelssohn Center for European Jewish studies (MMZ). Particular emphasis is placed on the way in which history, the humanities and cultural sciences approach the subject, as well as on fundamental intellectual, political and religious questions that inspire Jewish life and thinking today, and have influenced it in the past.