Eichendorffs Taugenichts ist zweifellos eine der bekanntesten und populärsten literarischen Figuren überhaupt. Für Fontane war er "nicht mehr und nicht weniger als eine Verkörperung des deutschen Gemüts" und damit ein Gegenentwurf zu allem, was man "preußisch" nennt. Dabei ist der Taugenichts durchaus nicht vor den Verlockungen des Philistertums gefeit, in dessen Bequemlichkeiten er es sich als Zolleinnehmer mit Pfeifchen und Schlafrock gemütlich macht. Dann aber zieht es ihn doch in ein musisch-freies Leben hinaus, einer schönen Frau und der urdeutschen Italiensehnsucht folgend, mittellos, aber träumerisch-fidel wird er zur Ikone des "romantischen" Deutschen.
Text aus Reclams Universal-Bibliothek mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe.