Grenchen wurde einst als Stadt mit «geradezu amerikanischem Entwicklungstempo» bezeichnet. Diese Charakterisierung zeigt, wie sehr sich die Stadt am Jurasüdfuss mit ihren stürmischen Aufschwung- und Krisenphasen vom schweizerischen Durchschnitt abhob. Rasant hatte sie sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts vom beschaulichen Bauerndorf zur Industriestadt gewandelt.
Geradezu schicksalhaft war die Entwicklung Grenchens mit der exportorientierten und stark konjunkturabhängigen Uhrenindustrie verbunden. Die konjunkturellen Aufschwünge insbesondere um 1900 sowie zwischen 1945 und 1975 waren Motor für singuläre bauliche Entwicklungen sowie für ein vielfältiges Vereins- und Kulturleben. Umgekehrt war Grenchen in der Zwischenkriegszeit und zwischen 1975 und 1985 geradezu das Gesicht der Krise. Allen sozioökonomischen Wandlungen zum Trotz weist Grenchen in der Schweiz bis heute einen der höchsten Beschäftigungsanteile im industriellen Sektor auf.